In Kamesznica begann die Wanderung der Hochzeit der Hochzeiten durch Städte und Dörfer Polens, um nach zehn Jahren in die Hauptstadt einzuziehen. Die letzte Juliwoche 2004 war mit interessanten Veranstaltungen gefüllt. Dieses Jahr feierten zusammen etwa 700 Gäste. Dei Tage lang gab es verschiedene Treffen, Gesprächsrunden, Konzerten und Besichtigungen der Stadt.
Im Gebäude des polnischen Parlaments gab es eine Konferenz über die Wege zur Nüchternheit der Landsleute. Während der Konferenz stimmten die Teilnehmer das kirchliche Lied "Wir wollen leben ohne das Rauchen und ohne das Saufen" ein. Prompt stürmten in den Saal die Wächter, um zu sagen, daß man so was nicht singen darf, weil im anderen Saal nebenan eine Lifeübertragung lief. Sie wollten auch wissen, was hier los ist. Ein Priester hat sie beruhigt, dass es sich nur um einen Aufstand handelt. Alle lachten augenblinkend.
Während des Treffs in Sejm wurde vorgeschlagen, ein Treffen alkoholfreier Ehepaare aus ganz Europa, oder gar aus der ganzen Welt in wenigen Jahren in Bia³ystok zusammenzurufen. Die Idee einer Welt ohne Alkohol- und ohne Drogenabhängigkeit schlägt immer tiefer Wurzeln in der polnischen Gesellschaft. Diese Vision begeistert besonders die vielen Kinder, die während des Treffens im Parlamentsgebäude schöne Poster zu diesem Thema gefertigt haben (manche Ehepaare kamen mit fünf und mehr Kindern).
Während der Konferenz wurde ein Buch über alkoholfreie Hochzeiten vorgestelt,welches unter anderen Erinnerungen der Ehepaare an ihre alkoholfreien Hochzeiten enthielt.
Wir besichtigten das königliche Schlößchen Wilanów. und den Joseph-Stalin-Palast, der das höchste Gebäude der Hauptstadt ist. Zum ersten Mal in der Geschichte wurde dabei in diesem Palast, der als Symbol des Atheismus galt, „Engel des Herrn“ gebetet.
Drei Bischöfe: Weihbischof von Warschau, Weihbischof von Lowicz und der Diözesenbischof von Drohoczyn haben für Messen gelesen.
Der Ball der Hochzeit der Hochzeiten fand im Joseph-Stalin-Palast statt. Stalin soll angeblich gesagt haben, daß jedes Glas Schnaps ein Schritt im Aufbau des Sozialismus ist. Er muß wohl sich im Grab gewälzt haben, als in seinem Palast eine alkoholfreie Hochzeit gefeiert wurde.
Pater Zazel brachte mit sich eine Gruppe von hochländischen Volkstänzern. Sie führten uns zahlreiche "sportliche" Tänze vor. Mit z.B. Sitzstützen und Liegestützen. Dann luden sie mutige Männer zum Tanzkursus ein. Recht wenige von den Freiwilligen schafften es, den ganzen Tanz mitzumachen. Die Frauen feuerten ihre Ehemänner an und schossen Photos. Alle hatten viel Spaß.
Zahlreiche Fernsehteams waren anwesend und später gab es eine Reportage im katholischen Fernsehen.