27. Polnisches Nationales Treffen der Ehepaare, die Alkoholfreie Hochzeiten Hatten

Hochzeit der Hochzeiten 2021

Niepokalanów (Polen), 6-8.8.2021

Die Hochzeit der Hochzeiten fand im Jahre 2021 in der ungewöhnlichen Ortschaft Niepokalnów statt. Der Name Niepokalnów (übersetzt: Stadt der Unbefleckten Jungfrau Maria) spricht für sich. Diese Stadt wurde von dem Heiligen Maximilian Maria Kolbe gegründet, um die Ehre der Unbefleckten Maria überall zu verkünden. Neben einem Kloster und einer riesigen Kirche hat er einen Verlag aufgebaut, der Zeitschriften und Bücher mit katholischem Inhalt druckt, um den katholischen Glauben zu verbreiten. Dieses Jahr jährt sich sein Märtyrertod zum 80 mal.

Die Hochzeit der Hochzeiten bot den Teilnehmern ein reiches, vielfältiges Programm, welches Heilige Messen, gemeinsame Gebete, Vorträge, Besichtigung eines Museums, eine theatralische Aufführung und natürlich eine Tanzveranstaltung umfaßte.

Es wurden zahlreiche namhafte Redner eingeladen, darunter Bischof Dr. Tadeusz Bronakowski, Päpstlicher Ehrenkaplan Monsignore W³adys³aw Z¹zel, Pater Prof. Dr. Habil. Grzegorz Bartosik, Pater Prof. Dr. Habil. Piotr Socha, Herr Prof. Dr. Habil. Krzysztof Wojcieszek. Pater Miros³aw Kopczewski und Pater Dr. Mariusz S³owik.

Was gibt es Besonderes an Hochzeit der Hochzeiten? Jede alkoholfreie Hochzeit eröffnet für einen Tag im Leben den Raum der Freiheit. Die Hochzeit der Hochzeiten ist eine Gelegenheit, diesen Raum jedes Jahr wieder für ein paar Tage zu betreten. Wie ist denn das zu verstehen? Der überwiegende Teil der erwachsenen Menschen dem Planeten Erde sind Abstinenzler. Nur das Seeufer-Kontinent Europa bildet hier eine Ausnahme. Aber auch hier z.B. in Polen besteht ein Drittel der Bewohner aus Abstinenzlern. Leider ist es so, daß sich die Abstinenzler andauernd dafür entschuldigen müssen, daß sie Abstinenzler sind. Das ist erstens krank, denn die Abstinenz bedeutet Gesundheit, sowohl für die Abstinenzler als auch für ihre Kinder.

Es ist auch nicht so, daß die Europäer von der Natur aus Säufer sind. Ganz im Gegenteil. Ein Pole, der alleingelassen wird, wird nie trinken wollen. Es ist die massive Propaganda-Kampagne, die das Trinken aufzwingt. In Polen allein werden jährlich 2.700 Stunden Alkoholwerbung gesendet, von Schleichwerbung ganz zu schweigen. Und ein Jahr hat nur 365 Tage. Solche geistige Prügel halten nur die Standhaftesten aus, ohne sich zu beugen. Und diese versammeln sich jährlich zur Hochzeit der Hochzeiten, um Freiheit von dem Alkoholterrorismus zu feiern. Sie sind die Vorkämpfer für ein freies Europa.

Sie sind Vorkämpfer, aber keine Randalierer. Sie stecken weder Autos noch Häuser noch Kirchen in Brand. Sie rauben keine Geschäfte aus. Sie verprügeln niemanden. Sie tun also nichts, wofür die Obrigkeit in Europa und Nordamerika das linke Auge zudrückt. Dafür tun sie etwas, was auf beiden Seiten des Atlantiks immer wieder verboten wird. Sie beten nämlich und tanzen.

Wie beten sie? Während der Hochzeit der Hochzeiten nehmen sie jeden Tag an einer Heiligen Messe teil. Die Sonntagsmesse war besonders feierlich, weil die Eheeids erneuert wurden. Außerdem gab es jeden Tag den Barmherzigkeitsrosenkranz, Engel des Herrn usw. Am Samstag wurde gemeinsam der Rosenkranz um Vergebung der Sünden gebetet.

Und am Samstag Abend wurde kräftig getanzt. Die Tanzveranstaltung begann mit einem feierlichen polnischen Polonaise, und endete mit einer riesigen Hochzeitstorte tief in der Nacht. Wohl zu vermerken ist das Repertoire der Band, die bei dieser Veranstaltung spielte. Lauter alkoholfreie Lieder. Das gibt es in keinem Rundfunk, in keinem Fernsehen. Das sind einfach Lieder der freien Menschen, die Lieder der Freiheit. Symbolisch war die Tatsache, daß es eine Tanzveranstaltung freier Menschen unter freiem Himmel war.

Die Hochzeit der Hochzeiten dient nicht nur der Praxis des alkoholfreien Lebens. Auch eine theoretische Untermauerung wird bei der Hochzeit der Hochzeiten geboten. Das Hauptthema war dieses Jahr das Anvertrauen unseres Lebens Gott durch die Vermittlung der Heiligen, Unbefleckten Jungfrau Maria. Die einzigen Worte, die Maria an Menschen im Evangelium richtete, waren: Tut alles, was mein Sohn euch sagt. Und Herr Jesus sagte: wehe denjenigen, die mit Säufern trinken, denn sie werden in der Hölle verrotten. Der Heilige Maximilian Kolbe, der die Stadt Niepokalanów erbaute und dann später im deutschen Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau ermordet wurde, begann sein Leben in einer Abstinenzlerfamilie. Seine Eltern waren fromm, darum waren sie Abstinenzler und haben ihre Kinder zu Abstinenzlern erzogen. Deshalb wollte er heilig werden und hat auch dieses Ziel erreicht.

Der Erziehung der Kinder waren, anhand des Lebens vom Heiligen Maximilian Kolbe, auch einige Vorträge gewidmet. Es wurde darauf hingewiesen, daß ein Bildhauer den rohen Stein nicht streichelt, wenn er eine schöne Skulptur schaffen wird, sondern zur Meißel und zum Hammer greift. So ist es auch mit der Kindererziehung. Das Streicheln allein wird da nichts helfen, sondern ein gezieltes Greifen zur Meißel und zum Hammer. Es ist auch selbstverständlich, daß man da nicht blind herumhämmern soll, aber das Streicheln ist keine Alternative zum Herumhämmern. Man soll den Kindern Beispiel geben, sie belehren und Nichtakzeptanz für schlechtes Verhalten klar zeigen, am besten mit einer Begründung.

Sehr aufschlußreich war die Besichtigung des Museums des Heiligen Maximilian Kolbe. Es ist in der einstigen Kloster-Wäscherei und -Tischlerei untergebracht. In drei Räumen wird das Leben und das Werk des Heiligen vorgestellt, der alles aus Liebe zu den Menschen gemacht hat, aber aus einer vernünftigen Liebe, die an der ersten Stelle den Willen Gottes berücksichtigt. Ein sehr freundlicher Museumsführer erzählt viele Details aus dem Leben von Maximilian, die den meisten Menschen unbekannt sind, die aber sein Bild vervollständigen. Seine Eltern z.B. sind in eine andere Stadt umgezogen, um die Kinder vor der moralischen Verderbung zu schützen, obwohl sie dadurch materielle Verluste erlitten. Das gut verstandene Wohl der Kinder war ihnen wichtiger als das Geld. Da sollte man wirklich in der heutigen Zeit nachdenklich werden.

Wir möchten uns bei den Organisatoren der Veranstaltung recht herzlich bedanken. Gott segne sie.