Vom 18.8. bis 21.8.2016 in Myczkowce, in der ostsüdlichsten Ecke Polens, fand das 22. Treffen der Ehepaare, die Alkoholfreie Hochzeit Hatten, statt. Diese alljährliche Veranstaltung, genannt " Hochzeit der Hochzeiten", versammelte diesmal über 50 Ehepaare mit ihren Kindern aus ganz Polen. Es gab auch Gäste aus der Ukraine. Auf dem Programm stand ein Konzert einer afrikanischen Evangelisierungsband, eine Schiffkreuzfahrt durch den künstlichen Solina-See, Besichtigung eines biblischen Gartens, eines Freilichtmuseums der Kirchenminiaturen, und die traditionelle alkoholfreie Hochzeitparty.
Aber die Teilnehmer kommen hier hauptsächlich wegen der Exerzitien, die ein fester Bestandteil der alljährlichen Treffen sind. Gepredigt haben der Bischof von Rzeszów Jan W¹troba, Weihbischof von £om¿a Tadeuz Bronakowski, Pater W³adys³aw Z¹zel, der die Treffen inizierte. Prof. Zofia W³odarczyk von der Landwitschaftliche Universität zu Kraków (Krakau) und eine Reihe weiterer Redner hielten Vorträge über biblische Gärten und ihre Bedeutung in der Vermittlung biblischer Inhalte, geistige Gefahren der modernen Welt für Einzelne, Ehen und Familien sowie über die Familie als die erste Schule der Liebe, als auch über die Bekämpfung der Nüchternheit in der Zeit des Kommunismus und über Versuche, den nüchternen Lebensstil wiederherzustellen. Täglich nahmen alle an Heiligen Messen und an Barmherzigkeitsrosenkranz teil. Am Freitag gab es eine Kreuzweg-Andacht im Freien
Das Ziel der Veranstaltung ist es, die Idee der alkoholfreien Hochzeiten zu verbreiten, alkoholfreien Lebensstil zu foerdern, eigenen Kindern zu zeigen, daß man ohne Alkohol bei Freizeitgestaltung auskommt und daß der Frohsinn keinen chemischen Anreiz braucht, sondern im Gegenteil aus dem unbelasteten menschlichen Herzen kommt. Hierbei rückt die religioese Erziehung in den Mittelpunkt. Man ist fröhlich, wenn das Gewissen nicht von Sünden belastet ist. Deshalb ist die Beichte und Buße ein wichtiger Punkt des Treffens. Weiterhin wird darauf hingewiesen, dass die Liebe des Nächsten, Barmherzigkeit gegenüber den Mitmenschen, die von der Last des Alkoholismus betroffen sind, deren Ausgrenzung aus der Gesellschaft abschaffen soll, indem man ihnen durch alkoholfreie Veranstaltungen wie Hochzeiten die Möglichkeit bietet, am gesellschaftlichen Leben risikofrei teilzunehmen. Liebende Eltern sollen nie zulassen, dass die Kinder sie im angetrunkenen Zustand sehen. In der einfachste Weg zu diesem Ziel führt über die Abstinenz der Eltern. Weiterhin ist die Abstinenz der sicherste Weg, um bei den Kindern den FAS-Syndrom auszuschließen
Die Botschaft der Veranstaltung ist vor allem an die polnische Gesellschaft gerichtet, aber es gab schon Teilnehmer aus anderen europäischen Ländern wie Frankreich, Deutschland, Österreich, Slowakei, Weißrussland und in diesem Jahr auch aus der Ukraine.
Nur 20-25% der Hochzeiten in Polen sind alkoholfrei. Ist es viel oder wenig? Hauptsache ist es, daß die Verlobten durch den tiefen katholischen Glauben zu Veranstaltung einer solchen Hochzeit bewegt werden. Dagegen werden die alkoholischen Hochzeiten immer mehr zum Symptom des Glaubensverfalls, besonders wenn man sich dort den Verlauf anschaut, wo man vulgäre Lieder spielt und singt, amoralische Spiele veranstaltet, und manchmal sogar Ehebruch begeht. Kurz gesagt, untergraben die alkoholischen Hochzeiten im zunehmenden Maße den Sinn der kirchlichen Trauung und der katholischen Ehe. Daher bedeutet der Kampf um alkoholfreie Hochzeiten nicht nur die Sorge um die physische Gesundheit, sondern vor allem den Kampf um Erhaltung des katholischen Glaubens, dessen Verfall eben in der Familie anfängt aber auch in der Familie verhindert werden kann und soll.
Für die wunderbare Zeit bedanken wir uns besonders herzlich bei der Familie Mazur, die die Veranstaltung organisierten, und bei dem Pater Janik, der uns die Rämlichkeiten des Rehabilitations- und Erholungszentrum Caritas-Myczkowce zur Verfügung gestellt hat.